Fax me if you can

Fax me if you can

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00:00:02: Faxme, if you can, der Podcast von Alino Salon.

00:00:08: Faxme, if you can, heute mitmachen.

00:00:11: Bürgerinnenbeteiligung fördert Demokratie.

00:00:15: Irgendwie eine Binsen-Eisheit, ziemlich oldschoolig.

00:00:18: Demokratie entfaltet sich.

00:00:20: Wenn sich der Souverän, also das Volk, die Bürger an der Gestaltung beteiligen, Heute haben wir ja manchmal den Eindruck, dass viele Menschen, die unsere Staatsform eigentlich als wertvoll bezeichnend würden, vornehmen oder neuerdings ängstlich schweigen zu dem Ganzen, muss nicht so sein, besonders dort wo Demokratie entsteht, nämlich auf der kommunalen Ebene.

00:00:45: Muss nicht sein, wenn digitale Wege neue Formen der Kommunikation erlauben.

00:00:50: Muss nicht sein, wenn man eine Dezernentin hat, die großen Wert auf demokratische Teilhabe hier in Frankfurt legt.

00:00:55: Hallo, Aydin.

00:00:56: Hallo, Andreas.

00:00:58: Wir haben uns Verstärkung geholt.

00:00:59: Bei uns ist heute Dr.

00:01:01: Jan Junatan Bock, Youthleiter bei Jugend debattiert, stellvertretende Leiter im Bereich Demokratie stärken bei der Harte Stiftung.

00:01:15: So, jetzt war gerade Jugend debattiert, habt ihr gerade hinter euch.

00:01:17: Da hast du auch teilgenommen, was auch dabei.

00:01:19: Aline, wie war das?

00:01:19: Es war ja

00:01:20: ein Alumnietreffen, genau.

00:01:21: Da sind so die, die alle das Ganze schon mal durchgemacht haben vor Ort gewesen, die die konnten.

00:01:28: Und auch internationale Gäste.

00:01:30: Kannst ja gleich nochmal mehr dazu erzählen.

00:01:31: Aber ich fand es total cool, weil ich selber in der Schule auch einmal bei Jugend debattiert mitgemacht hatte.

00:01:37: Und das war auch, glaube ich, das erste Mal jenseits irgendwie von Diskussion im Deutschalkan, die ich mich auch gerne reingeschwungen habe, dass ich irgendwie dachte, mir macht das Spaß, so Dinge auszuverhandeln, Standpunkte zu verteidigen, anzufächten und irgendwie die besseren Argumente zu finden.

00:01:54: Und insofern war das irgendwie schön zurück zu sein und es war auch schön, sich mit Menschen, die auch ein großes Stück weit auch noch mal jünger als ich es bin, auch noch mal auszutauschen.

00:02:06: Ich finde, man merkt bei so Veranstaltungen und bei den Fragen, die gestellt werden und den Anmerkungen, die dann auch kommen, irgendwie mit neunundzwanzig ist man schon echt noch mal in einer anderen Generation als das, was man heutzutage junge Menschen nennt.

00:02:17: Ich fand es aber wirklich, also ich erzähle natürlich auch gerne von mir und von unserer Arbeit hier, aber ich fand es auch richtig spannend zu hören, was für Fragen dann als Reaktion darauf eben natürlich auch kommen soll im Sinne von, wie ist das eigentlich als Politikerin, bestimmte Dinge zu erleben.

00:02:35: Dann, was hast du für einen Eindruck von den jungen Leuten?

00:02:37: Die haben ja jetzt von uns Alten aus betrachtet und wir sind leider jetzt der Bauch der Gesellschaft, aber das bedeutet ja nicht, dass es keine jungen Leute gibt.

00:02:48: Und eingangs hatte ich ja gesagt, dass viele so vornehmen oder auch ängstlich, weil sie schiss haben, vom Shitstorm sozusagen, sich zurücklehnen und sagen, ja, mal abwarten.

00:02:57: Ich steige in Debatten gar nicht ein.

00:02:59: Sind die Jungen da irgendwie, haben die mehr Lust da drauf und auf einen richtigen Diskurs, denn... Ich glaube, wir am Tisch sind einer Meinung zu sagen, Leute, die in Diskurse gehen, sind eher Verteidiger von Demokratie.

00:03:13: Das ist eine komplexe Frage.

00:03:14: Also da würde ich vielleicht zu drei Lichter mal drauf werfen.

00:03:16: Dass eine ist, junge Menschen merken natürlich, dass sie weitgehend politisch irrelevant sind.

00:03:20: Das hat damit zu tun, dass wir zum ersten Mal in einer Zivilisation in einer Gesellschaft leben, die nicht wie ein Tannenbaum demografisch aufgebaut ist.

00:03:27: Es gab eigentlich immer in allen Zivilisationen, in allen Kulturen, die wir kennen, Ganz wenige alte Leute, die hatten aber immer die ökonomischen, die politischen, lang auch die religiösen Ressourcen.

00:03:36: Und die jungen Leute hatten aber die schiere Anzahl, mit der sie auch eine Gesellschaft prägen konnten.

00:03:40: Ich finde eigentlich Ethnologe, darum kann ich darüber lange abgeben und ganz viel zu erzählen.

00:03:44: Aber so diess eigentlich immer.

00:03:46: Dann

00:03:46: weißt du natürlich auch, dass es in Afrika und Asien fundamental der Tannenbaum steht da noch.

00:03:51: Absolut.

00:03:52: Demografisch.

00:03:52: Ganz

00:03:53: genau, ganz genau.

00:03:54: Und durch die Einführung der Pille in den sechziger Jahren, insbesondere den westlichen Gesellschaften und dem... Damit eingehenden Feminismus, stärkere Beteiligung von Frauen, auch so in der Arbeitswelt, haben wir zum ersten Mal in unseren Gesellschaften die Situation, dass unsere Demografie eben nicht mehr aussieht.

00:04:09: wie ein Tannenbaum, sondern wie ein Döner-Spieß.

00:04:11: Und dieser Bauch, der Boomer, wie den eben genannt, das jetzt eben nach oben wandert.

00:04:15: Und das macht was mit jungen Leuten.

00:04:16: Die merken das natürlich auch, dass sie weitgehend politisch irrelevant sind, dass ihre Prioritäten nicht so stark gesetzt werden, dass ihre Ideen von der Gesellschaft nicht so prominent sind für die von anderen Bevölkerungsgruppen.

00:04:27: Und natürlich schafft es auch so eine Art Unmachtsgefühl.

00:04:30: Und das drückt sich ja auch in der Popkultur aus.

00:04:33: Selbst in der Nachkriegszeit war es ja so, dass die jungen Leute dadurch, dass sie so viele waren, trotzdem in der Kultur ihre Ideen durchsetzen konnten.

00:04:39: Die haben Elvis gehört, obwohl die Eltern das nicht wollten.

00:04:42: Die haben eine kulturelle Revolution von unten durchgesetzt, auch als Achtendsechziger.

00:04:46: Und wo sich die Eltern nicht mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen wollten.

00:04:49: Und wir gucken heute aber weiter Indiana Jones.

00:04:52: Oder es kommt noch mal Beverly Hills Cop and Remake.

00:04:55: Und Jurassic Park läuft auch immer weiter.

00:04:57: Also eigentlich das, was die Boomer konsumiert haben.

00:05:00: in den Siebziger, Achtziger, Neunziger, das wird die ganze Zeit recycelt.

00:05:03: Also auch in der Popkultur können die jungen Leute gar keine Akzente setzen und die Gesellschaft bringen, weil sie so wenige sind.

00:05:09: Und das ist natürlich eine Erfahrung, die viele junge Menschen machen, die sie auch in der Pandemie gemacht

00:05:13: haben,

00:05:14: dass auch da die Prioritäten von älteren Bevölkerungsgruppen stärker wahrgenommen wurden, als sie von Jüngeren, denen die Schulen zugemacht wurden.

00:05:21: Heute wissen wir, das war falsch.

00:05:23: Aber ich merke das auch bei Jugenddebatiert.

00:05:24: Jetzt machen ja auch die Gruppen-Abitur, die damals am stecksten auch von der Pandemie beeinträchtigt waren.

00:05:30: Und die haben schon zu kämpfen mit Ängsten, mit Unsicherheiten, mit Mental Health Problemen.

00:05:35: Das ist natürlich ein großes Thema in der Generation.

00:05:38: Gleichzeitig nehmen sie auch wahr, dass sie, wenn sie in die Politik gehen, sich viel stärker einbringen können als andere.

00:05:43: In den Boomern musstest du ja kämpfen, du musstest gucken, wo komme ich denn hier mal irgendwo ran.

00:05:47: Wenn du heute als junger Mensch sagst, ich will eine Partei, ich will mich irgendwo engagieren, ich gehe in ein Stadtparlament, ich gehe irgendwo in ein Land, darin Landkreis, da kannst du viel schneller hinkommen, weil alle Parteien sich auch um junge Leute bemühen und wissen, sie müssen den Nachwuchs rekrutieren.

00:06:02: Das schaffen natürlich auch tolle Möglichkeiten und auch über das Internet, über die sozialen Medien kannst du viel stärker Bewegung organisieren, als das in den Sechziger, Siebziger, Achtziger Jahren noch mit Plakaten und mit Rundschreiben und mit Aufruf in der Fall gewesen ist am Schwarzen Brett in der Universität.

00:06:18: Also ist ein super komplexes Thema.

00:06:20: Bei Jugend debattiert haben wir natürlich auch viel mit jungen Leuten zu tun, die politisiert sind.

00:06:24: Eileen, du hast es ja auch gesagt, die Lust haben sich mit den Themen auseinanderzusetzen, die sich interessieren, die auch gerne beide Perspektiven einnehmen wollen.

00:06:31: Da muss das auch noch eine besondere Ausschnitt der Jugend.

00:06:34: Aber insgesamt würde ich sagen, ist es für viele auch ein trauriges Erlebnis, jetzt erwachsen zu werden und zu merken, dass die eigenen Prioritäten nicht so wichtig sind in einer Gesellschaft, die natürlich Rücksicht nimmt.

00:06:45: Das muss eine Demokratie machen auf die Mehrheit.

00:06:48: Also in den Lutscher tierisch verunsichert, aber auch irgendwie mutig, weil die Kohorte kleiner ist.

00:06:55: Also die Erfolgsaussicht ist größer.

00:06:57: Auch wo du gesagt hast, Corona war mein Güte, das ist für jemanden, der eben zum Beispiel so lange auf diesem Planeten schon rumwandert wie ich, ist das so ein kleiner... Kleiner Fingerabdruck, irgendwie.

00:07:11: Und natürlich, meine jüngere Tochter hat glücklicherweise ein Jahr nach dem Pik, also wieder ging, Abi gemacht.

00:07:20: Also Abi feiern, Abi-Ball machen können.

00:07:22: Das ist ja davor, das ist ja davor, davor, war nicht.

00:07:26: Und es ist auch eine Frage, was bedeutet Demokratie?

00:07:28: Für die Boomer ist die Demokratisierung in Westdeutschland verbunden mit ein Status, man durfte wieder durch Europa reisen, man konnte wieder irgendwo hinfahren, man war wieder wer, das Wirtschaftswunder, man war vielleicht nicht besonders stolz auf die Geschichte, anders als sie berieten oder die Franzosen, aber man war stolz auf das, was man in den fünftiger, sechziger Jahren leisten konnte.

00:07:46: Man hat auch plötzlich diese Selbstwirksamkeit gefühlt.

00:07:48: Die Boomer merkten plötzlich, mit der Demokratie können wir auch politisch Interessen an der Wahl ohne durchsetzen.

00:07:53: Wir können die Gesellschaft neu gestalten.

00:07:56: Das heißt, die Erfahrung der Boomer ist zusammengebunden mit Wirtschaftswunder, mit einem neuen Status in Europa, mit politischer Wirksamkeit.

00:08:04: Die Erfahrung von Demokratie von jungen Leuten ist heute eine fundamental andere.

00:08:07: Sie fühlen sich oft eher weniger gesehen, politisch unmächtig, irrelevant.

00:08:13: Es gibt immer noch die Diskussion, setzen wir jetzt ein.

00:08:15: das Alter mal runter auf auf sechzehn Jahre oder nicht.

00:08:18: Und eigentlich müsste man radikal ganz andere Sachen fragen, ob man nicht auf sechs Jahre runter geht oder auf sieben Jahre, um wirklich richtig stark junge Leute zu beteiligen, die Politik anders kommunizieren zu lassen.

00:08:29: Aber das passiert natürlich nicht.

00:08:31: Und deswegen sehe ich bei vielen Gesprächen, die ich mit jungen Leuten führe, auch eine gewisse Ernüchterung und nicht mehr diese Begeisterung für das demokratische Leben, die sie dann noch vielleicht ein bisschen unterscheidet, von dem wie die Boomer immer noch über die Demokratie nachdenken.

00:08:44: Demokratisierung der nationalsozialistischen Nachkriegs- gesellschaft oder der gesellschaft nach dem nationalsozialismus erfahren haben.

00:08:52: Lass uns mal, wir kommen jetzt von fünfunddreißig tausend fußflughöhe zum landeanflug auf frankfurt hier in der stadt.

00:08:58: wie gehen wir mit diesem thema um?

00:09:01: und das dezernat fünf ist ja dein dezernat ist ja angetreten auch mit so einem kredo zu sagen das ist beteiligung von menschen ist kein nice to have sondern das ist etwas was wir machen müssen.

00:09:14: Und wie würdest du das charakterisieren, was bisher geschehen ist als Erfolgstory oder wo waren so die Roadblocks für dich?

00:09:24: Hat mich gut funktioniert.

00:09:25: Also ich glaube, wenn ich so meinen eigenen Beitrag und den das dir zernat betrachte, dann muss ich da irgendwie einmal also quasi trennen, weil das eine ist irgendwie zu sagen, was haben wir umgesetzt und was ist das andere, was habe ich sozusagen vielleicht auch bewegt.

00:09:41: Eindruck von repräsentativer Demokratie, weil es ja immer so die Frage repräsentiert, man eine Gruppe oder repräsentiert man mit seinem Sein quasi eine Gruppe, die sich dann identifizieren kann und dann vielleicht davon auch bewegt wird, selber aktiv zu werden.

00:09:53: Ich glaube, es gibt halt so zwei Punkte, glaube ich, die super wichtig sind, wenn wir jetzt mal die Kinderbeteiligung ehrlicherweise außen vorklammern, weil das ja schon auch noch mal pädagogisch anders aufgezogen werden muss, als die Beteiligung von Jugendlichen beispielsweise, also auch Leuten, die unter acht sind, aber vielleicht schon über sieben.

00:10:09: Da, glaube ich, ist alleine die Öffentlichkeitsbeteiligung und die Richtlinie zur Öffentlichkeitsbeteiligung schon auch echt nochmal ein großer Schritt gewesen, mit der wir auch einfach auch festgelegt haben und verbindlich gemacht haben, wie ja Bürgerbeteiligung auch funktionieren kann.

00:10:25: Ja, weil ich glaube, dass ganz oft die Frage danach, wie Beteiligung wirksam und vertrauensaufbau sein kann.

00:10:34: Hängt immer damit zusammen mit der Frage von, wie wirksam bin ich am Ende wirklich gewesen?

00:10:38: Was hat es jetzt wirklich gebracht, dass ich das Wochenende hingegangen bin und mich in einem Bürgerrat zum Beispiel hingesetzt habe zu einem Thema für eine Innenstadtgestaltung oder so, wenn am Ende nichts davon umgesetzt wird?

00:10:48: Und ich glaube, das gilt vielleicht gleichermaßen für ältere Menschen wie für Jüngere.

00:10:52: Aber was wir ja, und das ist glaube ich schon für mich zumindest der größte Unterschied in der Struktur, die wir mit dieser Erarbeitung die Arbeitsgruppe aus Bürger, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Politik gemacht haben, ist halt eine Transparenz zu schaffen, damit klar ist, wo kann ich mich beteiligen, was ist der Rahmen meiner Beteiligung und was... muss ich quasi mitbringen, ja?

00:11:16: Also muss ich gar nichts mitbringen oder soll ich zumindest irgendwie vier Stunden Zeit mitbringen an einem Wochenende oder mache ich einfach online was?

00:11:23: Und wenn ich zum Beispiel sehe, dass bei einem Vorhaben, was der Magistrat umsetzt, keine Beteiligung vorgesehen ist, dann habe ich die Transparenz darauf zuzugreifen, zu sagen, ich starte jetzt ein Quorum und ich hole noch dreihundertneinundneinzig meiner Nachbarschaftskollegen und aus der Schule und so weiter und fechte an und sage, ich möchte da mal mitsprechen, weil es mich schon beeinflusst.

00:11:43: Gleichzeitig gehört zur Ehrlichkeit auch dazu, dass es für mich immer so ein bisschen der Elefante im Raum steht.

00:11:49: Was ich sehe ist und es macht sich einfacher, dass die Koalition natürlich nicht mehr seit Sommer steht, ist die Frage auf die Antwort des Kinder- und Jugendparlamentes halt schon noch eine, die uns ja auch immer wieder entgegen gebracht wird.

00:12:01: Also das ist schon ein Thema, was Leute rumtreibt.

00:12:03: Ich war letztens auf dem Podium vor zwei Monaten, wo jemand gekommen ist, nur um diese Frage zu stellen.

00:12:09: Und ich kann das schon verstehen.

00:12:10: Also ich schaue Leon, unsere Partnerstadt.

00:12:12: die jedes Jahr nochmal anders das Jugendparlament auch ausgestalten, weil sie quasi einen lernenden Prozess mit eingebaut haben in die Entwicklung von diesem Parlament.

00:12:21: Und ich glaube, das ist schon wichtig, dass da hoffentlich auch unsere Stadtverordneten zu einem Beschluss kommen, um sowas auch wirksam zu machen.

00:12:28: Und gleichzeitig ist es auch so, jetzt jenseits der Beschlüsse sozusagen, was die Stadt gemacht hat, ich schon auch merke, was ich viel zurückgespielt bekomme, sind junge Menschen, die auch sagen, voll cool, dass du das machst, voll cool, dass du in die Politik gegangen bist, auch mir positiv rückmelden, wo ich kommuniziere, wie ich kommuniziere.

00:12:50: Ich glaube, ich bin noch nicht so richtig in der Römerblase drin, dass ich mich sehr für Politikfachfremde irgendwie in meinem Ausdrücken, vielleicht in Teilen zumindest noch nicht.

00:13:01: Und ich auch hoffe, dadurch so ein bisschen, vielleicht auch diese große Hürde auch ein bisschen kleiner zu machen, sich selber zu trauen.

00:13:08: Genau, als junger Mensch zu sagen, wenn das eine twenty-fünfjährige gemacht hat, warum sollte ich nicht genauso in die Kommunalpolitik gehen können.

00:13:17: Warum sollte ich nicht meine Stimme auch erheben und an der Stelle geltend machen, wo es mir wichtig ist?

00:13:23: Das hoffe ich einfach, dass das auch ein Effekt ist.

00:13:26: Leading by example, oder?

00:13:28: Ja,

00:13:28: auf jeden Fall.

00:13:29: Natürlich muss man trotzdem auch die Leute da abholen, wo sie sind und gucken, wie kann eine Beteiligung sich so gestalten, dass sie sinnvoll ist und dass sie auch sich mit den Themen beschäftigt, die jungen Leuten oder allen anderen Leuten, die du beteiligen willst, wichtig sind.

00:13:41: Ja, und ich glaube, das ist schon auch noch mal was, wo ich mir schon oft auch die Frage stelle, Klar, wenn wir jetzt die Transparenz haben zu sagen, hier und hier und hier werden wir jetzt beteiligen und ja, es gibt ein Quorum, es kann angefochten werden zu sagen, wir möchten aber zum Beispiel als keine Ahnung Kinder der zwölften Klasse an irgendeiner Schule in Frankfurt, aber nochmal bei dem Thema mitsprechen, ist halt dann schon die Frage, theoretisch kann der Magistrat sich ja trotzdem dagegen entscheiden.

00:14:05: Ich glaube, man kann super viel pushen.

00:14:08: Am Ende muss irgendwie der Empfänger sozusagen und die Entscheidungsträger müssen auch den Willen natürlich dazu haben, dann zu sagen, wir öffnen

00:14:15: das und

00:14:15: wir holen uns aktiv eine Perspektive ein und gehen wertschätzend damit um zu wissen, dass man nicht wissen kann, wie es ist aus der Perspektive von Menschen, der unter X Jahren quasi ist.

00:14:26: Und das ist aber irgendwie ein politischer Kulturwandel, den ich glaube auch keine Richtlinie und nichts.

00:14:31: herbeiforsieren kann.

00:14:32: Von dem ich aber schon hoffe, dass er langsam sich vielleicht einlebt, weil, was du gerade gesagt hast, die Parteien suchen auch junge Leute, hat man bei der NRW auch gesehen, dass sie ja zum Teil wirklich Probleme hatten, ihre Listen vollzukriegen.

00:14:43: Und ich finde schon, dass im Vergleich zu, als ich angefangen habe im Magistrat und jetzt, und es sind nur vier Jahre, habe ich schon das Gefühl, ich sehe um mich herum viel mehr junge Menschen in der Politik.

00:14:55: Und es sind immer noch nicht richtig viele, aber es sind auf jeden Fall mehr als am Anfang.

00:14:59: Und zum Beispiel das Netzwerk Junge Bürgermeisterin, in dem ich auch drin bin, das wird auch immer größer.

00:15:03: Also da kommen immer mehr junge Leute und man ist da groß, wie man sagt, da unter thirty-fünf, glaube ich, dürfen da alle rein.

00:15:10: Aber trotzdem so viele junge Menschen irgendwie auch zu sehen, es gibt doch auch diesen Anfang zwanzigjährigen Bürgermeister in einer kleineren Stadt, mehrere davon mittlerweile, glaube ich sogar.

00:15:19: Ich glaube schon, da tut sich was.

00:15:21: Aber was ich mich so ein bisschen frage, ist auch das, was du ausgeführt hast, ja, die Frage danach.

00:15:26: Also wie viel Schaden haben junge Menschen irgendwie vielleicht auch schon davon getragen eigentlich durch diese Erlebnisse, die sie gehabt

00:15:32: haben?

00:15:33: Weil wenn ich so daran denke, wie irgendwie über Fridays for Future irgendwann gesprochen worden ist und das Engagement und irgendwie... Also ich frage mich dann schon, ich hoffe, dass nicht so viel verbrannte Erde auch hinterlassen worden, weil man das irgendwie... Die Schulschwänzer waren das, setzt euch mal lieber hin und geht wieder in die Schule und so.

00:15:53: Ja, und dann gab es die Klimakleber und dann waren das alles wiederum Terroristen.

00:15:57: Also das ist irgendwie so super schwierig, finde ich.

00:16:01: Ja, und was ich auch schon mal kurz angedeutet habe, ist, die Eltern haben ja immer die jüngeren geschimpft.

00:16:05: Das war ja früher, früher auch die, die nicht gearbeitet haben, die Faulen, die Penna, die Popper und so weiter.

00:16:12: Aber früher waren die Jungen viele und haben gesagt, ihr könnt ihr sagen, was ihr wollt.

00:16:15: Wir sind trotzdem zahnmäßig so stark, ihr müsst uns ernst nehmen.

00:16:18: in einer demokratischen Gesellschaft, in einer Konsumgesellschaft, haben wir eine Macht und ihr könnt euch beschimpfen, ihr könnt sagen, wir sind faul und wir ziehen keine Hüte mehr auf und wir haben lange Haare und so weiter.

00:16:27: oder ich bin millennial oder millennial, sie wollen nicht arbeiten.

00:16:30: Man musste aber früher schon die die jungen Leute trotzdem ernst nehmen.

00:16:33: Heute schimpfen ja viele auf die Jungen und die Jungen können sich gar nicht lernen.

00:16:37: Die haben kaum die Möglichkeit, sich über Popkultur, über Dinge, die sie publizieren oder sowas zu wehren, gehen sie auf Ausweichmedien wie TikTok oder sowas, wo sie dann von bestimmten Parteien sehr stark angesprochen werden, von anderen nicht so sehr.

00:16:50: Und das ist ein Problem, dass die Alten auf die Jungen schimpfen.

00:16:52: Das gibt es schon in der Antike.

00:16:55: Aber die Jungen konnten immer viele und sagen ein bisschen, ihr könnt uns auch mal, es geht, dass sie über uns schimpft, aber ihr müsst uns trotzdem irgendwie ernst nehmen und dann hat man sich doch immer arrangiert.

00:17:02: Und das ist das, was sich heute fundamental verändert hat, dass man die Jungen auch weitgehend ignorieren kann.

00:17:07: Man muss noch nicht mehr über sie schimpfen oder sie frustrieren oder sagen, Mensch, warum geht ihr denn nicht arbeiten, ihr wollt eine Work-Live-Balance?

00:17:13: Man kann sie auch einfach ignorieren.

00:17:15: Und es macht keinen Unterschied.

00:17:17: Und das wird sich sicherlich noch, wenn sich da keine politischen Mechanismen finden, zwanzig Jahre fortsetzen, solange die Boomer noch leben, solange die Boomer in der Lage sind, unser Land stark zu gestalten.

00:17:27: Da braucht es einfach neue Allianzen und da finde ich Bürgerbeteiligung oder Bürgerinbeteiligung und Formate, die helfen miteinander zu sprechen.

00:17:34: So wichtig.

00:17:35: Deswegen machen wir Jugenddebatiert.

00:17:37: Das ist ja nicht nur eine Schulübung.

00:17:38: Die Leute sollen ja nicht nur lernen, wie man am Ende noch ein besseres Abitur macht, sondern sie sollen lernen, andere Perspektiven einzunehmen und nach Hause zu gehen und mit den Eltern zu sprechen, mit der Oma zu sprechen und sagen, ich möchte mal mit ihr über Politik reden.

00:17:50: Ich habe dann ein paar Instrumente in der Schule gelernt.

00:17:51: Ich möchte mit ihr debattieren.

00:17:53: Ich möchte deine Perspektive verstehen.

00:17:54: Ich möchte, dass du meine verstehst.

00:17:56: aus den jungen Leuten Demokratie verstärken.

00:17:59: Botschafterin für die Demokratie.

00:18:01: Und deswegen ist es so wichtig, dass wir solche Formate fördern, wenn es einen Generationen-Dialog gibt.

00:18:05: Ich meine selbst, das ist noch mal ein anderes Thema der Begriff Generation.

00:18:09: Es ist auch so ein bisschen wischifasches.

00:18:10: Es gibt auch vieler Sozialforschung, ich sage erst.

00:18:12: braucht man eigentlich gar nicht.

00:18:13: Die Leute halten sich daran fest, weil es ihnen hilft, eine total unübersichtliche Welt ein bisschen übersichtlicher zu machen.

00:18:19: Sicherlich nicht außer den Generationen, die wirklich prägen der Erfahrung haben wie den Krieg.

00:18:23: Ist es ein bisschen schwierig, voneinander abzugrenzen, aber trotzdem eines Gesellschafts miteinander im Gespräch zu bleiben, ist eine ganz, ganz wichtige Aufgabe für alle in der Politik, aber auch in der Zivilgesellschaft.

00:18:33: Jan, ich würde mich mal interessieren dafür.

00:18:36: Ich weiß nicht, wie gut du Frankfurt kennst.

00:18:39: Wir sprachen jetzt oder Eileen hat eingeführt, wir haben jetzt seit Mai die Berichtlinie zur Öffentlichkeitsbeteiligung.

00:18:45: Das ist mal das verwalterische Fundament, dass man überhaupt losstarten kann.

00:18:50: Und wir reden gleich natürlich auch noch über ein paar Früchte, die das trägt bereits und noch mehr tragen wird.

00:18:55: Aber.

00:18:56: Noch mal wirklich auch mit der Vogelperspektive.

00:18:58: Wie sehr würdest du die weitere Komplexitäts-Ebene?

00:19:02: Wir haben viel Demografie gehört von dir jetzt, multi-ethni.

00:19:06: Wir sind in der internationalsten Stadt der Republik hier.

00:19:10: Und gerade in der jüngeren Generation haben wir, denke ich, eine multikulturelle Situation, die sich noch stärker ausprägt als in älteren Generationen einfach.

00:19:23: Und hier habe ich natürlich ein enormes Potenzial für zukünftige Demokraten.

00:19:30: Wie können wir damit darauf zugehen?

00:19:31: Wie können wir das mit Nutzen stärker als das bisher der Fall war?

00:19:36: Ja, ich würde sogar sagen, noch nicht mal zukünftige Demokraten, also Menschen, die eine Immigrationsbiografie haben, können ja auch direkt von Anfang an demokratisch gesinnt sein.

00:19:44: Sehr zu schnell.

00:19:45: Und ich glaube, das merkt man auch in Frankfurt.

00:19:47: Ich finde es so ganz spannend, was Aladin Elmar Valani dazu mal geschrieben hat.

00:19:50: Der hat ein Buch geschrieben, das Integrationsparadox, und ich fasse sie jetzt ein bisschen zusammen.

00:19:53: Aber grundsätzlich ist seine These, wir haben das Gefühl, die Demokratie funktioniert nicht mehr, die Leute reden die ganze Zeit übereinander her, alles ist super chaotisch, das große gesellschaftliche Gespräch funktioniert nicht, weil überall so eine Kakophonie an Stimmen herrscht und wir haben das Gefühl, richtig in die Politik integriert, die Gesellschaft ist total auseinandergedriftet.

00:20:10: Und er sagt, das Gegenteil ist der Fall.

00:20:12: In einer Gesellschaft, in der Menschen mit unterschiedlichen Biografien, Ideen, Lebensvorstellungen, Religion, Kulturen politisch integriert sind, hast du eine Karkophonie.

00:20:22: Weil die Menschen plötzlich mitreden, weil ihre Perspektiven, ihre Ideen, ihre Vorstellungen Teil des großen gesellschaftlichen Gesprächs sind.

00:20:29: Das wirkt erstmal super chaotisch, aber eigentlich zeigt es, dass es eine politische Integration gibt, dass diese Stimmen überhaupt stattfinden.

00:20:36: Dass sie in den Zeitungen sind, dass sie in den Medien sind, dass sie in den Diskurs sind, weil sie früher einfach lange gar keine Rolle gespielt haben, obwohl diese Menschen hier waren und ihre Meinungen hatten, ihre Perspektiven mitgebracht haben, hat sich niemand dafür interessiert.

00:20:47: Plötzlich sind sie da.

00:20:49: Und eigentlich haben wir eine große politische Integration.

00:20:52: Und dass es so viele Stimmen gibt und es so chaotisch wirkt, ist ein Zeichen davon, auch wenn es erst mal so wirkt, als ob wir als Gesellschaft uns weiter auseinander bewegen.

00:20:59: Und das finde ich erst mal eine positive Botschaft.

00:21:01: Natürlich ist es einfacher, eine Gesellschaft zu gestalten, wo der große Konflikt ist.

00:21:05: Bist du katholisch oder protestantisch?

00:21:07: Bist du Mann oder bist du Frau?

00:21:08: Sag mal, ihr seid

00:21:09: nach wie entspannter es ist.

00:21:10: Also, sag ich mal, der Westdeutsch-Erfahrung.

00:21:16: Wir haben ja, wir sind ja als gutes Beispiel hier durchaus tauglich mit zwei Bundestagsabgeordneten, die Migrationsuntergrund haben.

00:21:25: Ein Bürgermeister, einer Bürgermeisterin, die Migrationsuntergrund haben.

00:21:28: Also insofern eine Dezernentin haben.

00:21:30: die ein migratorischem Hintergrund hat.

00:21:32: Insofern kann man natürlich auch nur sagen, wenn ich selber zu dieser Konverte gehöre, ja klar, also ich kann damit machen und vielleicht sogar gut mitzumachen.

00:21:43: Wunderteam muss auch sagen, Menschen aus Irland nie in Deutschland das große Integrationsthema hatten.

00:21:47: Nee,

00:21:47: überhaupt nicht.

00:21:48: Da muss man sich auch mal ehrlich machen und gucken, es gibt Menschen aus unterschiedlichen zivilisatorischen Hintergründen oder kulturellen Hintergründen, die finden es leichter oder schwerer in eine offene, liberale Gesellschaft, für die der Bundesrepublik heute reinzukommen.

00:22:01: Total, das ist so richtig und ich erzähle direkt mal was.

00:22:04: Ich habe das so oft erlebt gehabt in der Vergangenheit, wenn ich mich Leuten vorgestellt habe.

00:22:09: dass sie dann immer erst mal gefragt haben, ah, bei früher, als ich jünger war, wurde ich jetzt nicht gefragt, ob ich verheiratet bin oder so, dann wurde ich immer erst mal gefragt, hast du irische Eltern?

00:22:18: Ich hab gesagt, mein Vater sehre.

00:22:20: Dann kam immer die Frage, ah, okay.

00:22:22: Dein Mutter ist Deutsche.

00:22:23: Dann meinte ich, nee, die ist türkisch.

00:22:25: Dann kam meistens zwei Dinge.

00:22:26: Dann kam entweder so, stimmt, jetzt seh ich's.

00:22:29: Wo ich dachte, was ist das denn jetzt?

00:22:30: Ja, wirklich!

00:22:31: Wirklich, sag ich auch, reagiert.

00:22:33: Oder dann kam, ach, wirklich.

00:22:34: Und die Mutter, wo ich schon immer so dachte, denkst du nur, türkische Männer können irgendwie Frauen aus einer anderen Nationalität.

00:22:43: Also so eine ganz komische, irgendwie so ein Remix aus Stereotypen.

00:22:47: Patria.

00:22:50: Und ich glaube, das stimmt halt so sehr.

00:22:54: Man hat, glaub ich, wirklich noch mal eine andere Erfahrung, wenn man als weiß gelesene Person durch Deutschland läuft mit einem irisch klingenden Namen, als wenn du selbst mit einem deutsch klingenden Namen, weil der Vater irgendwie deutsch ist, als nicht weiß gelesene oder migrantisch gelesene Person durch Deutschland sich bewegt.

00:23:12: Und das ist halt auch einfach noch eine politische Realität.

00:23:15: Und ich will jetzt gar nicht in die Stadtbilddiskussion abdriften, bitte nicht.

00:23:19: Ich hab davon genug gehört.

00:23:21: Gott sei Dank.

00:23:22: Aber das ist schon noch mal was ... Wo ich glaube, wir in Deutschland auch echt noch ein paar Schritte schon noch zu gehen haben, auch wenn viel mehr Menschen sich beteiligen, als es vielleicht in der Vergangenheit der Fall war.

00:23:33: Und das ist ein Stadtland-Ding, das ist ein Quartiers-Ding, das ist ein Viertel-Ding, was dann auch noch eine Rolle spielt.

00:23:39: Und so weiter.

00:23:40: Das

00:23:40: musst du natürlich auf ganz vielen Ebenen durchgeklimieren, wenn du das anpackst.

00:23:44: Also super, super schwierig.

00:23:46: Und es wird auch eine wirtschaftliche Frage, nicht?

00:23:48: Es gibt ja genug Studien, die zeigen, dass du schickst den selben Lebenslauf von fünfhundert Unternehmen.

00:23:52: Einmal schickst du irgendwie Namen raus, die heißt dann irgendwie Clarissa Franke und dann hat sie einen türkischen Namen und einmal sie noch ein Passbild mit einem Kopftuch rauf oder sowas.

00:24:00: Der Lebenshof ist exakt identisch und die mit dem deutschen Namen wird viel häufiger zum Gebärmungsgespräch eingeladen, als die mit dem türkischen Namen ohne Kopftuch und die mit Kopftuch wird noch viel seltener eingeladen.

00:24:11: Da hat natürlich auch die Wirtschaft ein Problem, wenn sie die Kompetenzen einer superdiversen Gesellschaft gar nicht in ihren eigenen Unternehmen aufnehmen kann, weil es immer noch Vorteile gibt.

00:24:21: Ängste gibt, Stereotypen, die eigentlich nicht mehr auf die Kompetenz abzielen, sondern auf die vermuteten, vermeintlichen, angenommenen.

00:24:30: Kompetenzmenge, die es so gar nicht gibt.

00:24:32: Also das ist auch ein krasses wirtschaftliches Thema in Deutschland.

00:24:34: Ich habe ja lange in England gelebt, weiß das ja auch Eileen.

00:24:37: Und die Briten sind viel besser da drin in dieser diversen Gesellschaft.

00:24:41: Das abzubinden, das sieht man im Parlament, das sieht man in den großen Betrieben.

00:24:44: Und das schafft natürlich auch Royal Models Vorbilder für junge Generationen, die sagen, hey, guck mal, Rishi Sunak war jetzt schon indischstämmiger Prämie-Minister.

00:24:53: Die Vorsitzende der konservativen Partei, Kenny Badenock, ist selbst schwarz.

00:24:57: Natürlich schafft das ganz andere Vorbilder

00:24:58: als in Deutschland.

00:24:59: Die Commonwealth-Geschichte sagt der Ethnologe dann sofort zack.

00:25:06: Nach dem Zweiten Weltkrieg, als das britische Weltreich sich dann ein bisschen disintegriert hat, ich weiß, Nordeland ist eine Ausnahme, einem guckt nicht schon an, aber weitgehend disintegriert hat und der Commonwealth das übernommen hat, haben ja die Menschen aus dem Commonwealth in Großbritannien sofort die Staatsbürgerschaft bekommen.

00:25:20: Das heißt, es gab sofort eine politische Integration, aber lange keine richtige wirtschaftliche Integration, die ist ein bisschen später gekommen, aber die politische Integration, aus der Karibik, aus Südostasien, aus Pakistan usw.

00:25:32: und hast sofort den Pass bekommen.

00:25:36: Was war?

00:25:39: Was kommt?

00:25:42: Aline, wir haben die Richtlinie.

00:25:45: Aber wir haben natürlich weit, weit mehr als die Richtlinie mittlerweile.

00:25:49: Lächelt mich von einem Plakat, ein neuer Tatort-Kommissar an und da steht dann drauf, Sachs Frankfurt, erzählen.

00:25:59: Also wir haben ja quasi den Auftrag bekommen, überhaupt die Richtlinie zu schreiben, dem sind wir dann nachgegangen, dann haben wir noch den Auftrag gehabt, das Ganze zu bewerben.

00:26:07: Also nicht nur die Richtlinie, sondern auch FFMDE, also die Plattform, wo quasi die Mitsprache digital stattfindet oder wo sie digital auf das persönliche stattfinden, auch hinweist.

00:26:18: Und dann haben wir Franziska Reichenbacher, die kennt man aus dem Lotto-Kontext.

00:26:25: Wir haben Marise Luzolo bekommen, eine olympische Weitspringerin.

00:26:31: Und wir haben Edina Sanovic gewinnen können, unser neuer Frankfurter Tatortkommissar, ihre Gesichter hinzuhalten zu sagen, ihr seid jetzt dran, macht mit, gestaltet Frankfurt mit.

00:26:42: Und ich freue mich da ehrlicherweise total drüber.

00:26:44: Ich laufe auch immer an Marise hier vorbei, wenn ich vom Büro zur Konstablerwache laufe zur Straßenbahn.

00:26:50: Und das Ganze hat natürlich auch seinen Zweck zu sagen, dass wir einerseits, also ich glaube, Plakate ziehen immer noch.

00:26:57: Also man kann mir erzählen, was man möchte, man kann so viel digitale Werbung schalten, wie man möchte.

00:27:01: Man läuft halt trotzdem, egal wie viel man aufs Handy startet, wenn man durch die Stadt läuft, trotzdem immer noch am Plakaten oder diesen Ströer stehlen und so auch einfach in der Stadt vorbei.

00:27:09: Und der Sinn des Ganzen ist auch einfach zu sagen, man stellt ja schon fest, dass es eine gewisse Anzahl an Personen gibt oder ein Kreis.

00:27:17: der einfach ffm.de viel nutzt, Ideen da zum Beispiel eingibt oder den Mängelmelder zum Beispiel auch benutzt.

00:27:23: Aber ich glaube, der Anspruch zu sagen, wir müssen sicherständig das mehr Menschen diese Plattform als Selbstverständlichkeit sehen als Teil eines Mitgestaltungsprozesses der Stadt.

00:27:34: Das ist total wichtig und da mussten wir einfach so gut, wie es geht, alle möglichen Gruppen nochmal irgendwie ergreifen, ob es im Stadtbild ist oder eben online nochmal.

00:27:43: Und deswegen haben wir uns diese Local Heroes gesucht, die aus Frankfurt auch sind.

00:27:49: Du hast total recht mit den Plakaten.

00:27:50: Ich sage, meine Studie ist immer, die natürlich voll vertiktokisiert und verinstarrt sind sozusagen.

00:27:57: Was analoge Medien machen können und im digitalen Medium, was zum Beispiel Newsletter machen.

00:28:04: Also wenn du Statistik durchgehst, Marketingstatistiken, Newsletter schlägt alles andere.

00:28:08: Echt?

00:28:08: Du kannst so viel posten, wie du willst.

00:28:10: Und obwohl du für mal neunzig Prozent von dem Krempel sofort löchst und gelesen, den du so reinkriegst in den Inbox, die fünf Prozent machen den Unterschied.

00:28:18: Das liest du dann wirklich und am Ende des Tages.

00:28:21: Vielleicht bestellst du sogar ein Produkt, in deinem Fall.

00:28:24: Vielleicht gehst du sogar auf ffm.de und beteiligst dich da an einer Debatte oder an einer Gestaltung sogar.

00:28:30: Also das ist schon wirklich interessant.

00:28:32: Deshalb vollkommen richtig mit den Plakaten.

00:28:34: Ich denke, es müsste eigentlich eine Dauereinrichtung sein.

00:28:37: Ich sage das, als jemand, der weiß, was die Plakate

00:28:39: kosten.

00:28:40: Ja, das ist natürlich alles Steuerzahlergeld.

00:28:43: Vielleicht kriegt man ja nochmal, das fände ich irgendwie ganz schön, mal zu schauen, ob man nicht die Zivilgesellschaft auch nochmal dazu bekommt, auch selber in ihren Kreisen darauf aufmerksam zu machen.

00:28:51: Also, dass man für eine auch nochmal anspricht und sagt, wollt ihr das nicht nochmal in euer Newsletter zum Beispiel aufnehmen, weil total viele zivilgesellschaftliche Organisationen auch nochmal einen ganz anderen Outreach haben und viel spezifischer auch in Nischen-Communities reingehen kann, die wir jetzt irgendwie nicht mit der breiten Kommunikation quasi auch erwischen.

00:29:09: Aber das war jetzt nochmal... wichtig auch darauf aufmerksam zu machen.

00:29:11: Hier hat sich was verändert.

00:29:13: FFMDE wurde ja auch noch mal ein bisschen auf den Kopf gestellt, optisch noch mal ein bisschen zeitgemäßer gemacht.

00:29:18: Sieht erheblich besser aus.

00:29:19: Das finde ich auch.

00:29:20: Muss ich mir noch mal angucken.

00:29:22: Das war schon sehr oldschoolig.

00:29:25: Es war sehr oldschoolig.

00:29:26: Sag doch mal, wie komme ich denn jetzt mal, ich kretsche mal kurz dazwischen.

00:29:30: Entschuldigung, aber mich interessiert es gerade an dem Punkt.

00:29:33: Wie würdest du aus deiner Erfahrung sagen mit Jugenddebatiert und mit dem Härte-Stiftungs-Hintergrund?

00:29:40: Wie kriegt man die jungen Leute?

00:29:41: Du hast ja einen Satz vorhin gesagt, dass eben zum Beispiel eine politische Richtung auf TikTok, also auf dem... Fünf Sekunden Content hat besonders aktiv, besonders erfolgreich ist und andere weniger.

00:29:54: Für mich stellt sich so eine Frage und ich sage das natürlich als Unwissender, als Angehöriger.

00:30:00: Ich glaube, ich bin der letzte Boomerjagd und jetzt habe ich mich geoutet hier vorletzt.

00:30:05: Aber ich gehe noch nicht im Rente.

00:30:06: Aber nein, jetzt mal Spaß beiseite.

00:30:08: Und ich bespreche das auch immer in Töchtern und so weiter.

00:30:10: Aber wie komme ich ans Fleisch?

00:30:12: Und vielleicht ein popkulturelles Bild dazu.

00:30:15: Klar, du hattest das vorher erwähnt.

00:30:17: In meiner Jugend war es ganz klar, du bist Beatles oder Stones oder so.

00:30:21: Name it, als zehn Jahre später irgendwie, du bist Pink Floyd oder Genesis oder so.

00:30:25: Und das ist heute ja... fundamental anders.

00:30:27: Es gibt wahnsinnig viele Genres und so.

00:30:30: Und vielleicht versammeln sich die meist um das Lagerführer von Rap und Hip-Hop irgendwo derzeit, weiß ich nicht.

00:30:36: Ja,

00:30:36: Swifties.

00:30:37: Oder Swifties, genau, genau.

00:30:39: Swifties oder Charlie XX Anhänger.

00:30:41: Meine erwachsene Tochter, die ist Swiftie.

00:30:43: Aber nochmal die Frage, wie komme ich ans Fleisch?

00:30:45: Wie komme ich an die jungen Menschen ran, um zu sagen, checker, hier ist etwas, was sich lohnt.

00:30:49: Guck mal, FFMDE.

00:30:51: Es ist viel komplizierter als früher, weil es nicht mehr das eine Medium gibt.

00:30:54: Schade.

00:30:54: Man muss sich viel mehr in die vier verschiedenen Kanäle reinbringen.

00:30:57: Glaub doch mal eine einfache Antwort zu dann noch

00:30:58: mal.

00:30:59: Sorry, sorry.

00:31:01: Ja, aber so ist es, ne?

00:31:03: Ich hab jetzt wieder langen Text gelesen, dass wir das jetzt seit der Demokratisierung... die so im siebzehn, achtzehn Jahrhundert passierte mit dem Schreiben.

00:31:11: Damals gab es ja auch noch große Ängste, dass das zu viele Leute jetzt lesen.

00:31:14: Es wurde unglaublich viel plötzlich geschrieben und es wurde plötzlich viel gedruckt.

00:31:16: Und da gab es ja eine große Angst, dass die Menschen einfach anfangen zu viel zu lesen und dann machen sie komische Sachen.

00:31:21: Es war natürlich eine Angst in der Vordahlgesellschaft, dass plötzlich die Leute anfangen, eben mit zu bestimmen.

00:31:25: Hier in Frankfurt, da hier wir wissen, das ist natürlich sehr gut mit dem Pause-Kirchen-Parlament und so weiter, dass das auch wirklich passiert ist.

00:31:30: Jetzt geht es zum ersten Mal tatsächlich zum ersten Mal.

00:31:34: Dieser Trend nach unten, die Leute lesen

00:31:35: weniger.

00:31:38: Wir werden zu einer Postlesegesellschaft eigentlich, die Menschen gehen weg vom Text.

00:31:43: Und wenn du die Leute erreichen willst, junge Menschen und brauchst halt mehr Bildsprache, du musst in die sozialen Medien reingehen, aber es gibt auch nicht mehr das eine Medium, den einen Kanal.

00:31:51: Als ich jünger war so Teenager haben wir alle Stefan Raab geguckt, TV Total.

00:31:55: Das haben die Ältere nicht geguckt, das war so unsere coole junge Leute Fernsehen.

00:31:59: Und am nächsten Morgen haben wir in der Schule alle gesagt, hey, hast du gestern bei Stefan gesehen und weißt du, was er so ... Und diese geteilten Räume, über die dann alle am nächsten Tag sich identifizieren konnten, die werden natürlich weniger.

00:32:10: Was trotzdem immer noch eine große Ressource ist, ist, junge Leute gehen in die Schulen.

00:32:14: Und deswegen setzen wir mit Jugendlervertiet auch in Schulen an.

00:32:17: Wir machen das mittlerweile jedes Jahr mit zweihunderttausend Jugendlichen in ganz Deutschland an.

00:32:22: Aber eben auch seit twenty-fünf Jahren, um in die Schulen reinzukommen, brauchst du Beständigkeit, du brauchst Qualität, du brauchst politische Neutralität, den Beudelsbacher Konsens musst du respektieren.

00:32:31: Das ist ganz, ganz wichtig.

00:32:32: Das ist für eine Geschichte, die ich nicht so richtig zusammenbekomme.

00:32:35: Der erste Befund, den du gesagt hast, es gibt keinen Lagerfeuer mehr, es gibt nicht mehr diesen einen Ausspielweg.

00:32:41: Das deutet mich in eine Richtung von, sagen wir, Carl Jaspers, der mal diesen Text geschrieben hat über die Achsenzeiten und immer untersucht hat, wie ging Griechenland, wie ging das Frankenreich, wie ging Rom unter?

00:32:51: Und der Hauptbefund ist ja, die sind alle Igumanen geworden.

00:32:54: Die sind alle vollkommene Individualisten geworden.

00:32:58: Und das ist ja das eine, was du sagst, das andere, was du sagst, hey, wir erreichen zweihunderttausend Leute bei den jungen Leuten.

00:33:04: Welche Währungen nehme ich denn dafür?

00:33:06: Baremünze sind zweihunderttausend von jungen Menschen.

00:33:08: Bei der Demografie ist natürlich schon üppig.

00:33:11: Das sind unterschiedliche Antworten.

00:33:12: Die eine ist die Frage, wie kann ich die wirklich erreichen, um ein bestimmtes Messaging mitzugeben, wenn ich mich politisch engagiere oder politisch junge Leute abholen möchte.

00:33:20: Das finde ich wirklich komplexer.

00:33:22: Aber sicherlich sind sie eher auf TikTok und auf Insta und auf Snapchat als irgendwo anders, aber eben da auch nicht in den selben Kanälen drin.

00:33:28: Deswegen musst du eigentlich in ganz, ganz viele Kanäle reingehen.

00:33:31: Was wir machen mit Jugend debattiert ist, wir sind ein Programm, das ist in allen sechzehn Bundesländern gibt, dass wir mit sechzehn Kultusministerien umsetzen.

00:33:38: Natürlich, sondern auch in jedem Bundesland ein bisschen anders, weil wir eben diesen Bildungsföderalismus haben.

00:33:44: Und wir bieten ein Programm an, das hilft gut zu debattieren.

00:33:47: Also wir geben den Jugendlichen nicht direkt den Inhalt mit, sondern die Struktur des guten Streitens.

00:33:52: Wir wollen jungen Menschen beibringen, wie sie unterschiedliche Perspektiven einnehmen, wie sie respektvoll mit ihren Unterschieden umgehen, wie sie Diversität im Alltag leben können durch eine Gesprächskultur, die in der Lage ist, diese Unterschiede in ein konstruktives Gespräch zu kanalisieren.

00:34:09: und zu sagen, am Ende des Gesprächs steht der Erkenntnisgewinn.

00:34:12: Ich weiß jetzt besser, wie du denkst, weil du es mir besser erklärt hast.

00:34:15: Und es hilft mir, dich zu verstehen, ohne dass wir ein Kompromiss finden oder ohne, dass du mich überzeugen musst.

00:34:21: Und konkret funktioniert es auch so, dass wir jungen Leuten eine Frage geben.

00:34:24: Eine Streitfrage, zum Beispiel, soll der siebzehnte Juni wieder ein bundesdeutscher Feiertag werden?

00:34:28: Die haben zwei Wochen Zeit, um sich damit zu beschäftigen.

00:34:30: Viele müssen erst mal lesen, was war denn der siebzehnte Juni, warum?

00:34:33: Warum soll denn Feiertag nach der Straße in Berlin benannt werden?

00:34:36: Dann finden die das raus und denken, oh ja, das ist ja total spannend.

00:34:39: auch so ein Ost-West-Dialog wieder hinzubekommen zur Demokratie-Geschichte.

00:34:43: Aber die wissen nicht in der Vorbereitung, ob sie dafür oder dagegen sind.

00:34:46: Es kurz vorher wird die Position zu gelost.

00:34:49: Du bist dafür, dass das passiert oder du bist dagegen.

00:34:51: In dieser Vorbereitungszeit musst du beide Perspektiven für dich selbst annehmen und dich in diese Perspektiven rein denken.

00:34:58: Und ich glaube, wir sind deswegen erfolgreich mit dem Programm, weil wir eben immer beide Perspektiven mitdenken, weil wir eben nicht so stark in die eine oder die andere Richtung reingehen, sondern immer sagen, es gibt zu jeder Position auch eine Gegenposition.

00:35:08: Und in der Demokratie sind beide wichtig und gleichwertig.

00:35:12: Kann nur sagen, Jan, das brauchen wir nicht nur für die Schülerinnen und Schüler, das brauchen wir für alle Menschen in unserem Land.

00:35:18: Ganz ehrlich.

00:35:19: Ja.

00:35:20: Muss ich schon sagen.

00:35:21: Es ist aber auch, also ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe gerade heute mich schon dabei erwischt, wie ich auch dachte so.

00:35:28: Oh, mir fällt das auch ehrlicherweise zum Teil immer schwerer, je nachdem wie gerade so die Phase ist, was gerade alles in der Politik abgegangen ist.

00:35:36: Mir fällt es schon zum Teil sehr schwer, eine gewisse Großzügigkeit auch, was andere... Perspektiven angeht auch immer mitzubringen, weil wenn gerade ein Thema hochgekocht ist und ich irgendwie sehe zum Beispiel eine ganz rechte Partei in Deutschland ist gerade extrem erfolgreich und dann kommt jemand und spielt genau in diese stereotypische Bild rein.

00:35:59: Da kommt in mir ehrlicherweise, da bin ich dann nicht so eine souveräne Demokratin, dass ich sagen kann, ich hab verstanden, was du sagen möchtest.

00:36:06: Ehrlicherweise werde ich dann schon sehr wütend und sage dann auch, wie kann es sein, dass jemand mit so viel Verantwortung sich so viel Raum nimmt, was zu replizieren, wo wir eigentlich alle gerade versuchen doch drauf zu reagieren im Sinne dessen, dass wir versuchen... andere Bilder, andere Visionen in die Öffentlichkeit zu stellen.

00:36:22: Mir fällt es dann schon zum Teil echt schwer, muss ich sagen.

00:36:25: Eileen.

00:36:25: und das wahnsinnig Schwierige dabei ist natürlich, dass du auf der einen Seite auf Menschen triffst.

00:36:32: die im Gespräch in einem Affen-Zahn-Fünfundzwanzig-Quellen zitieren, die alle keinen FIFA-Lingen wert sind, also warum es keinen Klimawandel gibt und bla, bla, bla.

00:36:43: You name it.

00:36:43: Alle ist eigentlich, das ist A und B. Du hast ja gar keine Alternative dazu im Nahkampf, also eins zu eins im Gespräch mit einer Person zu versuchen, diese eine Person irgendwie wieder an Bord zu bringen.

00:36:58: Wenn sich da Leute sträuben und sagen, wir haben jetzt mal eine Zeit irgendwie zu wertvoll und ich habe ein berufliches vielleicht familiäres Umfeld, das anstrengend ist oder so, das kann ich nicht auch noch machen.

00:37:11: Aber es gibt ja nicht nur Leute, die so fernab sind, dass sie sagen, ich lese jetzt nur noch das oder informiere mich nur noch über drei YouTube-Kanäle, die irgendwie super rumschwurbeln.

00:37:20: Es gibt ja auch Leute, die sich nicht... so differenziert mit Herausforderungen unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens auseinandersetzen, dass sie differenzieren können zwischen Personen und Problematiken, die sie sehen.

00:37:34: Und ich glaube irgendwie, das frag ich mich, wie schaffen wir es?

00:37:37: als Demokratie-Fans, nenne ich uns jetzt einfach mal, die Geduld aufzubringen, mit solchen Menschen austauscht zu gehen und zu sagen.

00:37:45: Guck mal, ich sehe, was du sagst und gleichzeitig ist es ein bisschen schwierig, wie du es gerade sagst, weil was du ausdrückst damit ist ein sehr totalitäres Bild von einer Situation, die sehr viel differenzierter ist.

00:37:55: Und ich finde es manchmal schwierig, da immer wieder die Geduld aufzubringen, weil ich glaube, es gibt ja auch Leute, die jetzt nicht komplett super lost sind und sagen, die Erde ist eine Scheibe, da ich glaube, da musst du gar nicht erst anfangen zu diskutieren, in aller Regel leider.

00:38:07: Das sind allerdings wenige, ne?

00:38:09: Das sind ja in Deutschland, glaub ich, nur so ... ... eineinhalb Prozent der Leute.

00:38:13: Die wirklich

00:38:13: abgedreht sind.

00:38:15: Die denken, die Erde ist eine Scheibe.

00:38:17: Das sind ja in Amerika etwa sechs oder sieben Prozent, also deutlich mehr.

00:38:20: Aber ich finde das spannend.

00:38:21: Also du bist natürlich auch allein politisch verortet, jetzt anders als zum Beispiel ich.

00:38:26: Und ich würde immer mit allen reden.

00:38:27: Und ich finde es auch immer spannend, mit allen zu reden und versuche immer zu gucken, mit wohlwollend, was ist das Anliegen, was teilen wir als Anliegen.

00:38:33: Ganz egal, welche Debatten das sind, bis jetzt das Corona ist, ob das Stadtbild ist, was auch immer.

00:38:38: Es gibt auch bestimmten Geteile des Anliegen, dass wir als Gesellschaft haben, dass wir gut zusammenleben, dass wir gesund sind, dass wir uns wohlfühlen im öffentlichen Raum.

00:38:45: Und wenn man diese gemeinsamen Anliegen identifiziert, dann finde ich, kann man viel, überlegenden rhetorischen Überbaus ein bisschen auch abrüsten und sagen, okay, lass uns auch erst mal darauf einigen, was ein gemeinsames Anliegen ist und dann überlegen, was die politischen Instrumente sind, um dahin zu kommen.

00:38:59: Vielleicht sind wir dann noch nicht ganz klar überein, aber grundsätzlich haben wir doch einen ähnlichen Wert in der Gesellschaft, so zu leben, dass es gewisse Freiheiten gibt, dass es aber auch gewisse Regeln gibt.

00:39:08: dass wir im Umgang miteinander freundlich sind, uns aber trotzdem auch an Gesetze halten.

00:39:12: Da gibt es auch eigentlich vieles, was uns miteinander verbindet, oder?

00:39:15: Intellektuell kann ich das sofort nachvollziehen, aber ich frage mich, wie machst du das?

00:39:19: Meditieren oder Volumen?

00:39:21: Ja, also ich glaube einfach in der Corona-Pandemie habe ich mich so viel noch mal mit den Stolkern beschäftigt und habe noch mal Sendecker gelesen und Markus Aurelis und so weiter und habe einfach gemerkt, es gibt einen gewissen Wirkungshorizont.

00:39:31: Manche Dinge kann ich nicht beeinflussen.

00:39:33: und natürlich auch Gespräche mit älteren, mit anderen, mit Leuten, denen wir in einem Leben begegnet sind, jemandem zu sagen, du bist so dumm, du verstehst es einfach gar nicht.

00:39:41: Hat selten dazu geführt, dass die Person angefangen hat, darüber nachzudenken.

00:39:44: Aber zur Frage, wie kommst du darauf?

00:39:47: Was liegt dahinter?

00:39:48: Was ist dein Beweggrund?

00:39:49: Was für eine Gesellschaft?

00:39:50: wünschst du dir, das schafft es meist die Menschen abzurüsten.

00:39:54: Und natürlich sind viele Menschen mit einer kontroversen Meinung auch schon darauf vorbereitet, dass sie jetzt wieder einen offen Deckel bekommen.

00:40:00: Ja, die sind schon in der Abachtstellung.

00:40:01: Dann erstmal sagst, okay, das finde ich erstmal interessant.

00:40:05: Wie kommst du darauf?

00:40:06: Wie bist du zu diesem Ergebnis gekommen, deinem Denkprozess?

00:40:09: Welche Erfahrungen hast du gemacht?

00:40:10: Das hilft Menschen aus, diesem Gefühl rauszukommen.

00:40:13: Jetzt bekomme ich einen auf den Deckel.

00:40:15: Und aus dieser Öffnung heraus können wir es spannendes passieren.

00:40:17: Ich bin mal hier bei Pegida mitgelaufen für mein Postdoc-Projekt.

00:40:20: Da war ich noch in Cambridge, in einem Forschungsinstitut und wir wollten wissen, wie sich in den Zwei-Tausendzehner-Jahren durch Migration und Diversität politische Diskurse verschoben haben und wie Gesellschaften damit umgehen.

00:40:30: Und dann war ich immer am Montag in Dresden, bin da mitgelaufen und habe die Leute befragt.

00:40:33: Und ich konnte so ein altes Ego einnehmen und hab gesagt, ich komme von der Universität Cambridge.

00:40:38: Ich möchte wissen, warum Sie gern zu dieses Protest, ja?

00:40:41: Okay.

00:40:42: Was ist für Sie das Motivation?

00:40:43: Was würden Sie gerne die fromackel sagen, wenn Sie vary here?

00:40:47: Was ist Ihr Anliegen?

00:40:48: Ja?

00:40:49: Aber ich hab gemerkt, wenn ich so tastenvorsichtig britisch aufgetreten bin, haben die Menschen ganz anders reagiert, als wenn die sagen, ja, ich komme aus Niedersachsen und ich wollt jetzt eigentlich mal wissen, was wir umtreiben.

00:41:00: Und warum?

00:41:01: Weil die Menschen, die in Dresden ... Tag zu Pegida gegangen sind, schon gedacht haben, auch wenn jetzt so ein Vessi auf mich trifft und ich dem was sage, dann bekomme ich sofort einen drauf.

00:41:09: Aber wenn er so ein Engländer ist, der hat erst mal jetzt kein besonderes Vorurteilen mehr gegenüber, dem kann ich erzählen.

00:41:13: Das heißt, obwohl ich dieselben Fragen gestellt habe, haben die Menschen ganz anders auf mich reagiert, weil sie weniger Angst vor meiner Reaktion hatten.

00:41:20: Und da habe ich darüber nachgedacht, dass ich kein neutraler Sprecher bin, oder irgendwohin geht dann einfach nur die Menschen fragt, sondern dass Menschen auch mir als zwei Meter großem weißen Dude Ich mit Vorurteilen begegnen.

00:41:32: und da habe ich darüber nachgedacht und gesagt, da muss ich abrüstend, muss anders Fragen stellen, um wirklich Antworten zu bekommen, mit denen ich ein politisches Projekt vorantreiben kann, indem wir uns auf Gemeinsamkeiten einigen.

00:41:42: Also was du gerade sagst, in mir kommt gerade ganz viel hoch und ich merke auch total, ich glaube, es ist halt schon auch noch mal was anderes.

00:41:50: Ich bin natürlich auch in meiner Rolle, die mir die Gesellschaft gegeben hat, natürlich auch extrem mit drin.

00:41:55: Und wenn ich halt sowas höre, wenn irgendwie dann, jetzt reden wir ja doch so ein bisschen parallel an der Debatte raten.

00:42:02: Ich will jetzt nicht das Fass aufmachen, aber wenn es dann irgendwie darum geht, dass es um die Sicherheit von Frauen geht, da frage ich mich dann schon so... Da stellen sich jetzt Männer hin und sagen, was ist denn mit der Sicherheit von Frauen, während die gleichzeitig einen Scheiß dafür tun, dass Frauen, die im größten Teil häusliche Gewalt zu Hause erfahren, irgendwie geschützt werden.

00:42:21: Da wird nicht plötzlich mehr Geld in Frauenhäuser reingesteckt, in Aufklärung, in der Schule, das... Jungs verstehen, dass sie auch ihre Gefühle ausdrücken können.

00:42:30: Und dann fällt mir das dann schwerer zu sagen, ich nehme jetzt nicht nur die Rolle der Person ein, die sich sozusagen hinstellt und sagt, hey, aber lass uns doch mal darüber sprechen, weil ich glaube, eigentlich steckt dafür mehr dahinter, hinter dem, wie ihr das seht.

00:42:43: Und vielleicht können wir uns ja darauf einigen auf die Themen, die uns einig sind.

00:42:47: Aber... Mir fällt es schwer, dann nicht auch persönlich vor einem, zum Beispiel, Mann zu stehen und zu denken, dir ist es so scheißegal, wenn ich jetzt nach Hause gehen würde und mein Freund mich zusammenschlagen würde, hast du absolut gar nichts politisch, obwohl du die Verantwortung dazu hast dazu beigetragen und dann kann ich mich nicht aus dieser Rolle raus.

00:43:07: Also, vielleicht bin ich da auch nicht groß genug einfach in meiner politischen Versiertheit und hab nicht genug Stoika gelesen, obwohl ich eigentlich jeden Tag Meditiere so, aber trotzdem ist es dann schon so, dass ich manchmal denke, jetzt wo du es auch sagst, haben wir vor vielen Jahren mal auch drüber gesprochen gehabt, tatsächlich, ich mit Bekannten so.

00:43:27: Vielleicht ist manchmal auch einfach, wäre es schön, ich würde mich freuen, wenn mehr weniger betroffene Menschen sich zu Wort melden würden, wenn andere Menschen, genau.

00:43:36: Oh, die Praktik-Kanten, das ist

00:43:38: aber nicht schön.

00:43:39: Jetzt wird sie die Debatte gehen

00:43:40: los.

00:43:41: Sie will mitmachen.

00:43:48: Wenn mehr Leute, die sozusagen, ich nenne es jetzt einfach mal das Privileg auch haben, zu sagen, ich kann hier ein bisschen unbenommener reingehen, dass die sich auch zu Wort melden würden.

00:43:57: Ich glaube, das kommt in mir einfach oft hoch und was du auch gesagt hattest wegen der Communities, die es so gibt.

00:44:04: Ich verstehe das voll.

00:44:05: Ich bin immer in so einem Zwiespiel, dass ich sage, wir sitzen irgendwie alle vor unseren Handys und viele von uns doom scrollen abends und sind so einsam.

00:44:14: Und gleichzeitig gibt es aber auch diese Trends und diese Insider, die eine bestimmte Gruppe natürlich auch mit sich teilt, was halt online stattfindet.

00:44:22: Und da sehe ich dann auch, und das gibt mir wiederum Hoffnung, viele junge Frauen, die einfach auch diese... gesellschaftliche Diskriminierung, ein patriarchisches System, was uns als Frauen kleiner hält, als wir sein sollten, was uns zurückhält, dass sich so viele Frauen auch online miteinander solidarisieren und so viel outcalling, wenn schon wieder irgendwie zwei Männer sich zusammensetzen und ein Podcast machen und darüber sprechen, wie die Frau unterwürfig sein soll und dann wie jetzt zuletzt eine Influencerin dahingeht und sagt so, ich bin eine Frau Gottes und ich unterwerfe mich meinen Mann und wenn er mich liebt, dann soll er mir sagen, wie mein Leben ... Das finde ich so wichtig, dass es dann auch Communities gibt, wo Frauen zusammenkommen und sagen so, hey, ich erkläre euch jetzt, warum das problematisch ist, dass sich eine Frau mit so viel Reichweite da hinsetzt und zwei Männer dann danebensetzen, zwei Männer mit auch viel Reichweite und dann sagen ja, super, toll, du bist richtig Wifi-Material.

00:45:13: Deswegen, ich bin immer so ein Zwiespalt, wo ist die Community und warum sind wir trotzdem einsam?

00:45:19: Gute Freunde von mir, Moasumang.

00:45:21: Fernsehmoderatoren, Journalistinnen macht ein Programm, das nennt sich Motsbude.

00:45:26: Da stellt sie so ein kleines Zelt auf, in kleinen Städten und die Leute können reingehen und können so ein bisschen motzen.

00:45:32: Können einfach mal das loswerden, was sie schon lange immer loswerden wollten, über die Gesellschaft, darüber, dass es keine Blumenkästen mehr gibt in der Kommune, dass das Schwimmbad zugemacht wurde.

00:45:41: Es sind oft kleine banale Sachen, weil die demokratische Erfahrung ja vor allem eine lokale Erfahrung ist.

00:45:46: Und ganz viele Menschen haben einfach das Bedürfnis mal richtig zu reden und das ihnen jemand zuhört.

00:45:50: Und klar, früher waren das der Priester, da sind sie in die Kirchen gegangen, da hatten sie die Möglichkeit, das mal bei einem Hekelabend zu machen oder sowas.

00:45:56: Aber seit Robert Patton im Bowling alone wissen wir, dass ganz viele dieser Orte verschwinden, an denen wir uns zusammengesetzt haben und uns mal richtig über Sachen austauschen konnten.

00:46:05: Mein Vater war bei der Kripo.

00:46:07: Der hat erzählt, früher, als er noch junger war, bei der Polizei hat man sich Abend zusammengesetzt auf der Wache noch ein Bierchen getrunken und hat so das mal reflektiert, was so passiert ist.

00:46:14: Ja, und das sind ja harte Sachen.

00:46:16: Du musst irgendwie entführte Kinder wiederholen oder Vergewaltigungsopfer betreuen oder Mordopfer oder jemandem die Nachricht überbringen, dass ein Angehörig gestummes.

00:46:23: Die haben sich Abend zu hingesetzt und haben ein Bierchen getrunken und konnten das so auch als Polizisten, die ja auch Menschen sind, trotzdem verarbeiten.

00:46:30: Das war in Niedersachsen irgendwann, kam dann aus Hannover, das ist verboten, auf der Dienststelle wird kein Alkohol mehr getrunken.

00:46:35: Und kann man natürlich als Ministerium sagen, warum sollen die Leute auf der Wache noch abends ein Bierchen trinken.

00:46:40: Und mein Vater sagte, das war eigentlich ein ganz, ganz wichtiges Meeting, so einen Ort, ein Katalysator, ein Auslassventil für die Dinge, die man erlebt hat und die man irgendwie verarbeiten musste.

00:46:52: Und ich glaube, viele dieser Räume, dieser spontanen Begegnung, dieser strukturierten Gespräche sind verschwunden aus der Gesellschaft.

00:46:59: Und alles, was wir tun können, um die wieder zu aktivieren und dafür wieder Möglichkeiten zu schaffen, ist wichtig.

00:47:06: Und ob das jetzt die Motsbud ist von Moasumang oder städtische Begegnungsräume.

00:47:11: Skandinavier machen ja ganz viel in dem Bereich Stadtteilbibliotheken.

00:47:14: Wie kann man aus Stadtteilbibliotheken wieder diese Orte machen, wo eben nicht nur Bücher ausgeliehen werden, wo man sich trifft, wo man sich austauscht, wo es Aktivitäten gibt, gemeinsames Lesen, aber auch einfach ein Singabend oder ... ein Kaffee, wo es ein Kaffee noch gibt für ein Euro oder sowas.

00:47:29: Eigentlich gibt es da schon ziemlich viele gute Ansätze, die man auch hier umsetzen könnte.

00:47:33: Vielleicht, eigentlich, das weißt du besser, woran es fehlt, aber eigentlich gibt es viele gute Ideen aus der ganzen Welt, wie man da daran gehen könnte.

00:47:40: Wir haben ja auch das Mehrgenerationenhaus zum Beispiel im Gallus, was ja, glaube ich, auch ein Preis mal bekommen hat, also das jetzt bei der Kollegin Elke Feudl, und das ist so ein großer Schatz einfach, sowas zu haben.

00:47:52: Und ich glaube, was ich immer wieder entdecke, weil ich nicht davon betroffen bin natürlich.

00:47:57: Also ich brauche sozusagen, anfangs dass ich ihn brauche, diese Räume nicht.

00:48:01: Ich hätte auch ganz wenig Zeit, um diese Räume zu besuchen, aber... Schön wär's ja schon theoretisch.

00:48:06: Aber es gibt ja viele Ort, auch dieses Medienzentrum zum Beispiel, wo Kinder hingehen können, Nachmittags mit anderen Kindern irgendwie zocken können eine Stunde und dann wird aber eine halbe Stunde lang zum Beispiel ganz zusammen waffeln gemacht in der Küche.

00:48:18: Es gibt schon so ein paar Orte davon.

00:48:21: Ich frag mich nur, ob wir genug davon haben, die auch sehr im Zentrum sind.

00:48:24: Also wo hast du konsumfreie Orte?

00:48:27: Weil statt Teilbibliotheken haben wir auch.

00:48:29: Aber was ich immer wieder sehe und deswegen ist ja zum Beispiel... auch von unserem Planungsdezernent noch die Initiative ausgegangen, zu sagen, wie wollt ihr eigentlich die Hauptwache der Zukunft sehen haben und habt sich da ganz viele Perspektiven reingeholt, um eben auch Menschen da sozusagen ein Ort zu schaffen, an dem man auch gerne verweilen mag.

00:48:47: Wir kriegen auch einen Deluxe neuen digitalen Ort.

00:48:50: Wir kriegen auch einen Deluxe digitalen Ort, wo man auch verweilen kann und wo man sich austauschen kann.

00:48:54: Das Display, das wird hier ein Digitallabor.

00:48:56: Da kann man dann reingehen.

00:48:57: Da kann man sagen, ich mach bei einem Workshop jetzt mit.

00:48:59: Ich biet vielleicht selber einen an.

00:49:01: Ich trainiere unser städtisches Botchen, was mit Daten gefüttert wird und dann mit einer KI quasi kommunizieren kann.

00:49:07: Das ist auch ein Ort für eine Community, wo aber natürlich alle Generationen dazu eingeladen sind.

00:49:13: Deckel drauf machen, auf unser Thema können wir nicht.

00:49:15: Das funktioniert nicht, aber wir haben natürlich noch zwei Rubriken, die müssen wir noch abfeiern, die eine heißt...

00:49:21: Das würde mein Hund dazu sagen.

00:49:33: Sie hat ja ganz kurz die Praktikantin sich zu Wort gemeldet vorhin und na klar, die Praktikantin ist auch ne Bürgerin, Nief, ne?

00:49:41: Also was würde sie gerne von FFMDE, von den Aktivitäten, die jetzt geplant sind, sehen und erfüllt sehen?

00:49:51: Also, ich glaube, mehr Grün geht immer.

00:49:54: Ich glaube, also so ein bisschen.

00:49:55: die Frage ist ja eigentlich eine spannende, wenn ich jetzt nochmal auf eine Metaebene gehen kann.

00:50:00: Wir fragen jetzt nach einer Perspektive von jemandem, dessen Sprache wir gar nicht sprechen.

00:50:05: Eine Perspektive, die nochmal ganz andere Bedürfnisse hat.

00:50:07: Und ich glaube, dafür ist genauso was gut.

00:50:09: Jetzt ist ein Hund nicht in der Lage, irgendwie was abzutippen und irgendwie einzureichen.

00:50:14: Aber genau dafür sollte es ja... da sein FFMDE zu öffnen, sagen man holt sich die Ideen rein.

00:50:20: Wir hatten im Übrigen natürlich auch schon die Ideen, die auch umgesetzt worden sind, von denen ich ganz kurz auch welche noch nennen will, also zum Beispiel öffentlich zugängliche Tischtennisplatten, die auf dem Riedberg neu aufgestellt worden sind oder... Das klingen wie Bernalitäten, aber das sind natürlich Dinge, die den Alltag von Menschen noch mal verändern.

00:50:34: Neue Fahrradstände, ein Höchst zum Beispiel an der Ecke, in dem Riech-Josef-Straße, Leverkusen nach Straße oder im Nordpark Bonamis zum Beispiel, wo eine Holzbrücke erneuert worden ist, was für Spaziergängerinnen und Radfahrer in halt schon super wichtig ist auch im Alltag.

00:50:47: Es gibt Ideen, die dann da eingehen, die dann umgesetzt werden.

00:50:50: Und ich denke, wenn wir mehr Menschen, Hunden geht es leider nicht, aber wir Menschen die Möglichkeit geben, ihre Perspektiven damit einfließen zu lassen.

00:50:58: Dann können Sie Ihre Stadt auch mitgestalten, egal ob Sie jetzt kommunalpolitisch sich engagieren wollen in Ortsberat oder in der Stadtfortenversammlung.

00:51:05: Ist der kürzere Weg und der niedrigschwelligere vielleicht punktuell auch ein bisschen zu sagen, ich bräuchte das für meinen

00:51:10: Alltag.

00:51:14: Oh, voll!

00:51:14: Geldfremden,

00:51:15: Menschen spielen, super.

00:51:17: Aline, darf ich noch einen Wunsch zu, was würde mein Hund dazu sagen, äußern?

00:51:20: Bitte.

00:51:21: Ich hätte so gerne die Praktikantin auf dem Plakat Sachs Frankfurt, weil sie ist natürlich eine große Prominente unserer Stadt.

00:51:28: Muss sie vorher aber noch mal frisieren.

00:51:30: Na ja,

00:51:31: das lässt sich ja machen, ne?

00:51:33: Allein letztes Kapitel, wie immer in der Folge, wir laufen in häftigen Schritten auf den Fünfzehn-März-Zwanzig-Zwanzig zu.

00:51:41: Update, Kommunalwahl.

00:51:45: Wir

00:51:46: möchten heute mal ganz kurz antippen das Thema Briefwahl.

00:51:49: Es werden immer mehr Briefwälder.

00:51:51: Ich habe mich gefragt, weißt du so ungefähr, wie die Verhältnisse sind da?

00:51:57: Wahrscheinlich kann man es jetzt auch noch gar nicht sagen.

00:51:59: Jetzt gerade nicht, aber aus den vergangenen Briefwahlen war es schon sehr, sehr krass, wie sehr das zugenommen hatte.

00:52:04: Also während Covid war es natürlich bei einem Hoch, aber es ist gar nicht so sehr weiter runtergegangen.

00:52:09: Aber das ist jetzt auch nur das Wissen, was ich jetzt so irgendwo, was in meinem Hinterkopf aus der letzten Wahl mit drin war.

00:52:15: Ich finde es ganz komisch, weil ich finde das mal so ein Festakt ins Wahllokal.

00:52:20: Das ist doch die Grundschule, wo meine jüngere Tochter hingegangen ist, weil ich finde es war toll.

00:52:24: Ja, wobei bei der... Bei der Bundestagswahl z.B.

00:52:26: ja auch viele auch im Urlaub gewesen sind und dass ja auch relativ spontan kam.

00:52:31: Das heißt, man hat sich vielleicht dann auch schon das Wochenende verplant gehabt ein halbes Jahr vorher.

00:52:34: Ihr müsst ein bisschen was die Briefwahl unterlagen, mit dem.

00:52:38: wir haben ja schon über diese Monster von Wahlzetteln gesprochen in der Vergangenheit.

00:52:43: Ihr müsst ein bisschen was auszuhaussen.

00:52:44: Ja, genau.

00:52:45: Früher wurden die noch händisch verpackt im Amt.

00:52:47: Das wird mittlerweile nicht mehr gemacht.

00:52:50: Das ist schon eine wilde Arbeit, ne?

00:52:51: Aber das ist mittlerweile nicht mehr so.

00:52:53: Das macht unser Dienstleister mittlerweile, der verpackt die.

00:52:56: Da kommen dann die Zettel rein.

00:52:58: Dann kann man schön sich alles nach Hause schicken lassen.

00:53:00: Das dauert in Hessen ja auch im Moment beim Cumulieren und Panaschi, wenn man da die zwei Mal ein Meter sich auf den Schreibtisch legt oder auf den Boden, je nachdem, wo man dann halt sein Wahlzettel ausfüllt.

00:53:09: Und dann werden die automatisiert rausgeschickt, damit wir dann nicht mehr so viel Arbeit damit haben.

00:53:12: Aber die werden dann vorbereitet.

00:53:14: wenn alle Wahlvorschläge drin sind.

00:53:15: Das ist ja im Januar dann soweit.

00:53:17: Und dann geht es sechs Wochen vorher los mit der Briefwahl.

00:53:20: Mitmachen.

00:53:21: Bürgerinnenbeteiligung fördert Demokratie.

00:53:24: Wir haben über viele, viele, viele andere Themen auch gesprochen, sind ein bisschen mehr andert.

00:53:29: Ich hoffe, dass die Hörenden uns das verzeihen mögen, dass wir so weite Kreise gezogen haben.

00:53:35: Das hat ein bisschen zu tun gehabt mit unserem wahnsinnig spannenden Gast heute, Jan Jonathan Bock.

00:53:40: Vielen herzlichen Dank fürs hier sein.

00:53:41: Ich war

00:53:42: super, danke euch.

00:53:43: Und

00:53:43: ich finde, auch die harte Stiftung macht wirklich eine begeisternde Arbeit da an der Stelle.

00:53:47: Und ich nehme das Bild in mir mit.

00:53:50: Ich wünschte mir, dass das eben nicht nur bei den jungen Menschen ist, sondern noch viel weitere Kreise.

00:53:58: Denn wer kommunizieren, wer debattieren einigermaßen eingeübt hat, wird mutmaßlich weniger radikale und wird mutmaßlich eher die Demokratie verteidigen.

00:54:09: Also vielen Dank dafür.

00:54:10: Danke euch.

00:54:11: Danke fürs Gespräch.

00:54:14: Bei Instagram findet ihr uns hier.

00:54:29: Next stop in zwei Wochen.

Über diesen Podcast

Eileen O´Sullivan ist Dezernentin für Bürger:innen, Digitales und Internationales in Frankfurt am Main. In dieser Rolle beschäftigt sie sich damit die Kommunikation zwischen Bevölkerung, Verwaltung und politischen Entscheidungsträger:innen zu vereinfachen, Verwaltungsdienstleistungen zugänglicher zu gestalten und die Beteiligung an städtischen Entscheidungsprozessen zu stärken. Die digitale Transformation spielt dabei eine entscheidende Rolle. Digitale Lösungen können den urbanen Raum für Menschen, Natur, Wirtschaft und Kultur optimieren und neue Möglichkeiten für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung schaffen. In "Fax me if you can" nimmt Eileen die Hörer:innen mit auf eine Transformationsreise - in Frankfurt und darüber hinaus.

von und mit Dezernat V – Stadt Frankfurt am Main

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